Investieren in eine Energiegenossenschaft: Alles was du wissen musst

Investieren in eine Energiegenossenschaft: Alles was du wissen musst

Energiegenossenschaften ermöglichen Bürger:innen, aktiv an der Energiewende teilzunehmen und gleichzeitig in erneuerbare Energien zu investieren. Doch wie genau funktioniert eine solche Investition? Welche Rendite ist zu erwarten? Und welche Risiken bestehen? In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige rund um die Beteiligung an Energiegenossenschaften.

1. Was ist eine Genossenschaft?

Eine eingetragene Genossenschaft (eG) ist eine demokratische Unternehmensform, die ihren Mitgliedern gehört. Diese Mitglieder sind gleichzeitig Investoren und können über die Geschicke der Genossenschaft mitentscheiden. Ähnlich zu einer klassischen Aktiengesellschaft (AG) – dort gehört das Unternehmen den Aktionären. Im Unterschied zu einer AG lautet das Prinzip einer Genossenschaft: „Ein Mitglied – eine Stimme“, unabhängig von der Höhe der investierten Summe.

Genossenschaften gibt es in vielen Bereichen, darunter Energie, Wohnen, Landwirtschaft, Handel oder Finanzen. Beispiele sind Energiegenossenschaften, die erneuerbare Energien fördern, oder Bankgenossenschaften, wie die Volks- und Raiffeisenbanken.

 

2. Wie kann ich in eine Energiegenossenschaft investieren?

Um in eine Energiegenossenschaft zu investieren, musst du Mitglied werden und Genossenschaftsanteile erwerben. Der Ablauf sieht meist wie folgt aus:

 

  1. Beitrittserklärung: Du füllst einen Antrag auf Mitgliedschaft aus.
  2. Zeichnung von Anteilen: Du entscheidest, wie viele Anteile du erwerben möchtest.
  3. Kapital überweisen: Nach Annahme deines Antrags überweist du den entsprechenden Betrag – dafür erhältst du eine E-Mail mit den Kontodaten der Genossenschaft.
  4. Mitbestimmung: Du erhältst Stimmrecht in der Generalversammlung und kannst über wichtige Entscheidungen der Genossenschaft mitentscheiden.

3. Welche Rendite kann ich erwarten?

Energiegenossenschaften verfolgen in erster Linie nachhaltige Ziele. Dennoch sind sie wirtschaftliche Unternehmen, die Erträge erwirtschaften. Deine Rendite ergibt sich aus:

 

  • Dividendenzahlungen: Falls die Genossenschaft Gewinne erwirtschaftet, können diese an die Mitglieder ausgeschüttet werden. Die Dividende variiert je nach Genossenschaft, liegt aber häufig zwischen 2 % und 6 % pro Jahr.
  • Vergünstigte Stromtarife: Manche Energiegenossenschaften bieten Mitgliedern günstigeren Ökostrom oder andere Vorteile.
  • Langfristige Wertstabilität: Genossenschaftsanteile sind nicht volatil wie Aktien und garantieren langfristige Wertstabilität.

Wichtig: Als Mitglied einer Genossenschaft bestimmst du über die Dividendenzahlung mit. Wie bei einer Aktiengesellschaft, macht der Vorstand meistens einen Vorschlag über die Höhe.

4. Haftung: Gibt es ein Risiko für mein Kapital?

 

Ein großer Vorteil von Energiegenossenschaften ist die begrenzte Haftung. Mitglieder haften nur mit ihrer Einlage – eine Nachschusspflicht besteht in der Regel nicht. Das bedeutet, dass du maximal dein investiertes Kapital verlieren kannst, aber nicht darüber hinaus in Haftung genommen wirst.

 

Hinweis: Auf der valueverde-Plattform findest du nur Genossenschaften bei denen keine Nachschusspflicht besteht.

Energiegenossenschaften sind in Deutschland aktiv.
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Quelle: DGRV-Jahresumfrage Energiegenossenschaften 2024

5. Welche Risiken gibt es?

Auch wenn Energiegenossenschaften als relativ sichere Investition gelten, gibt es einige Risiken, die man kennen sollte:

 

  • Marktrisiken: Änderungen in der Einspeisevergütung oder fallende Strompreise können die Wirtschaftlichkeit der Anlagen beeinflussen.
  • Technische Risiken: Defekte oder ineffiziente Anlagen können zu geringeren Einnahmen führen.
  • Risiko des Totalverlustes: Bei wirtschaftlichem Misserfolg der Genossenschaft, etwa durch Fehlkalkulationen, Insolvenzen oder externe Schocks, kann es im schlimmsten Fall zu einem vollständigen Verlust der eingezahlten Einlage kommen. Dieses Risiko ist zwar selten, sollte aber bedacht werden.
  • Regulatorische Risiken: Gesetzesänderungen, etwa zur Förderung erneuerbarer Energien, können sich auf die Erträge auswirken.

Fazit: Ist eine Investition in eine Energiegenossenschaft das Richtige für dich?

Energiegenossenschaften bieten eine spannende Möglichkeit, in erneuerbare Energien zu investieren und die Energiewende aktiv zu unterstützen. Sie eignen sich besonders für Anleger:innen, die:
  • Nachhaltig investieren möchten,
  • Eine risikoarme Anlageform suchen,
  • Teil einer demokratischen Gemeinschaft sein möchten
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Kategorisiert in Information

Von nathanael

Nathanael ist CEO und Co-Founder von valueverde. Er ist überzeugt davon, dass echte Veränderung nur gelingt, wenn Menschen sich direkt beteiligen können – an Ideen, Entscheidungen und Investitionen.

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